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Aktivantennen

Für meinen EKD300 hätte ich gerne ausser der 40m Inverted-V zusätzliche Empfangsantennen zur Auswahl. Platz für zuätzlichen Draht ist nicht vorhanden. Bleiben nur noch Aktivantennen. Für eine R&S HE011 bin ich zu geizig. Selbst ist der OM. Hier ein kleiner Erfahrungsbericht diverser Basteleien.

Versuch 1:

  • 2-stufig nach DJ9DV
  • BF980A + BFR96
  • 12V Fernspeisung

Schaltplan für die Simulation mit LTSpice:

DJ9DV Aktivantenne

Aufgebaut auf Leiterplatte mit Lötinseln. Ergebnis: Starke Schwingneigung. Mischprodukte und Gebrodel in manchen Bereichen. Betrag der Betriebsspannung kritisch. Wichtigste Faustregel beim HF-Gebastel: Baust Du Verstärker, bekommst Du Oszillator. Und umgekehrt. Da kann der gute DJ9DV nix dafür. Seine Schaltung ist gut. Mein 3D-Aufbau war es sicher nicht. Zum Glück gibt es kein Foto mehr davon. Also ab in den Müll.

Versuch 2:

  • 3-stufig nach Matthias Reinhardt
  • J310 + BF199 + 2x 2N390x (org. MMBF4416+BFR93+BFR93/BCX71K)
  • 12V Fernspeisung
  • Arbeitspunktstabilisierung, Temperaturkompensation

Schaltplan für Simulation mit LTspice:

Matthias Reinhardt Antenne

Aufbau auf geätzter Leiterplatte. Nicht wie Matthias winzig klein in SMD-Technik, sondern groß und bedrahtet. Als Eingangsschutz habe ich eine Glimmlampe genommen. Die Transistoren sind andere Typen. Erkenntnis am Rande: Eine Zener Diode <10V hat keinen ausgeprägten Zener-Punkt. Das wusste ich noch nicht und habe lange nach einem Fehler in der Schaltung gesucht. Das ganze in eine ungeschirmte Kunstoffbox und mit 1m Draht als Antenne.

Antenne nach Matthias Reinhardt

Ergebnis: Feine Sache, d.h. kein Oszillator. Ansonsten wie man es von Aktiven Antennen erwartet: Ruhiger Empfang, keine Verschlechterung des gesamten Empfangssystems. Naja, ab und an ein paar leise Signale auf 15m die dort nicht hingehören. Ansonsten i.d.R. leisere Signale als von 40m Draht. Manchmal vergleichbare Lautstärke. Manchmal leiser, aber mit besserem S/N-Abstand. Unterhalb 1MHz natürlich in allen Fällen klar überlegen. Die Zeitzeichensender auf 77.5kHz und 60kHz sind auch gut zu hören. Und das ohne Abgleich und ohne nachträglich Bauteilwerte zu varieren. Eine Verbesserung des IP3 wäre wohl denkbar. Mir reicht das aber so auch.

Versuch 3:

  • 2-stufig nach DK1HE
  • 2x BFR96
  • Norton Verstärker in Basisschaltung
  • 12V Fernspeisung

Warum noch ein Modell? Das letzte war ja schon gut brauchbar. Grund ist der Plasmafernseher des Nachbarn. Die Hoffnung, dem häuslichen Störnebel durch Platzierung an der äussersten Grundstücksgrenze zu entkommen, hat sich nicht erfüllt. Das elektrische Störfeld ist wirklich grandios. Also versuchen wir eine Koaxialschleife als Antenne. Das Prinzip entspricht (glaube ich) einer Halo. Es wird vornehmlich die magnetische Feldkomponente aufgenommen. Der Empfangspegel dieser Antenne ist bescheiden. Also ist es mit einem Impedanzwandler und nachfolgend 2-3dB Verstärkung nicht getan. Mehr als 20dB (!) werden schon gebraucht. Wie soll das auf schlichten Amateurniveau gehen, ohne a) einen Oszillator zu bauern und b) die Qualität des Gesamtsystems auf den Level eines Kristallempfängers zu senken? Mit einem 2-stufigen Nortonverstärker in Basisschaltung nach DK1HE, den es als schicken Bausatz gibt und den ich (ungleich weniger schick) nachgebaut habe. Hier das Schaltbild für die Simulation mit LTSpice.

DK1HE Antenne

Der Verstärker wurde in gewohnter Weise in aller Eile auf einer Leiterplatte aufgebaut, in die Lötinseln im Schachbrettmuster eingefräst wurden. Doppellochkerne (Schweinenasen) hatte ich nicht zur Hand. Dann eben mit Ringkernen. Das sieht dann schlimmstenfalls so aus:

Verstärker nach DK1HE

Ergebnis: Erstaunlich. Erstmal keine Schwingneigung auch unabhängig von der Betriebsspannung. Die Plasma-Störungen sind nahezu weg. Der Empfang ist sehr ruhig. Die Signale sind i.A. durchgehend deutlich leiser als von der 40m Antenne. Überraschend oft ist jedoch der S/N-Abstand spürbar besser. Dies betrifft vor allem 80m. Hier ist die Aktivantenne meist meinem Draht überlegen. Unterhalb von 0.5 bis 1MHz lassen die Signale dann doch merklich nach. Zeitzeichensender auf 60kHz ist aber (gerade) noch zu hören. Die Schleife besteht aus ca. 1.5m RG213 Koax. Das Gehäuse ist wieder eine billiges Kunststoffteil ohne Schirmung.